Technik
Telefonica: Hundertprozentige Abdeckung mit 5G-Standard unmöglich
GDN -
Der Mobilfunkanbieter Telefonica Deutschland, bekannt vor allem durch seine Marke O2, hält eine hundertprozentige Flächenabdeckung mit dem neuen Mobilfunkstandard 5G für nicht machbar. "Eine vollständige Abdeckung der Bevölkerung mit schnellem Internet brauchen wir, ja, eine hundertprozentige Flächenabdeckung ist aber unmöglich", sagte Markus Haas, Vorstandsvorsitzender von Telefonica Deutschland, der "Süddeutschen Zeitung" (Montagsausgabe).
"Es wird nicht auf jeder kleinen Straße, in jedem Waldstück und in jeder Anwohnersackgasse 5G geben. Dafür müssten wir mehrere Hunderttausend Antennen bauen. Das ist weder wertstiftend noch finanzierbar", so Haas. Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) hatte zuletzt 5G in jedem Dorf gefordert. "Wir brauchen eine ehrliche öffentliche Diskussion und sollten uns nicht immer mit unrealistischen Vorschlägen überbieten, die technisch gar nicht machbar sind", sagte Haas dazu. Etwa für das autonome Fahren brauche es künftig eben einen Technologiemix, auch mithilfe von Sensoren, Satelliten und anderen Technologien. Die Auktion für die Lizenzen des neuen 5G-Standards, der als Voraussetzung für das autonome Fahren und das Internet der Dinge gilt, ist für Frühjahr 2019 geplant. Ende November will die Bundesnetzagentur die Bedingungen öffentlich machen, darunter auch der Zwang zu einem flächendeckender Aufbau. Hass forderte nun deutlich geringere Minimumangebote, damit mehr in die Infrastruktur investiert werden kann. "Der Staat hat doch derzeit kein Einnahmeproblem. Wenn in drei Jahren gewählt wird, werden die Bürger sich fragen, ob die Netze besser ausgebaut wurden, nicht, wie viel bei der Frequenzauktion in den Staatshaushalt floss", sagte Haas der "Süddeutschen Zeitung". Insgesamt sei die Akzeptanz für den Mobilfunk und den notwendigen Ausbau in der Bevölkerung sehr gestiegen. "Inzwischen unterstützen die Gemeinden und selbst die Grünen den Ausbau des Mobilfunks. Inzwischen soll es am liebsten ein gutes Netz im Wald geben, damit Pilzsucher über eine App ihre gesammelten Pilze bestimmen können", so Haas.
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