Technik
Krauss Maffei muss wegen Hacker-Angriff Produktion drosseln
GDN -
Der Maschinenbaukonzern Krauss Maffei ist von einem schweren Cyberangriff getroffen worden. Wie die "Frankfurter Allgemeine Zeitung" (Freitagausgabe) berichtet, kann das Unternehmen mit Hauptsitz in München seit zwei Wochen an mehreren Standorten nur mit gedrosselter Leistung produzieren, weil viele Rechner aufgrund einer Trojaner-Attacke (Ransomware) lahmgelegt wurden.
Auf Anfrage der FAZ bestätigte ein Sprecher von Krauss Maffei die Krisensituation. "Der Normalzustand ist noch nicht erreicht." Zudem sollen die bisher unbekannten Angreifer eine Lösegeldforderung an den Konzern gestellt haben. Über die Höhe der Forderung wollte der Sprecher nichts sagen. Sicherheitsbehörden seien informiert, außerdem werde eng mit privaten Sicherheits-Dienstleistern zusammengearbeitet. Nach Bekanntwerden der Attacke am 21. November habe das Unternehmen sofort die Verbindungen zu seinen Kunden unterbrochen. Bisher sei nicht bekannt, dass Kunden oder Lieferanten ebenfalls von dem Trojaner in Mitleidenschaft gezogen wurden. In einer internen "Kunden- und Lieferanteninformation" hieß es von Seiten des Unternehmens, dass Teile der Gruppe derzeit nur eingeschränkt auf elektronischem Wege erreichbar seien. Auf Anfrage der FAZ bestätigte das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik zwei aktuelle Fälle, die ihm bekannt seien. Dazu gehört offenbar auch Krauss Maffei. "Das sind Fälle, bei denen sind hundert Prozent der Server und Computer des Netzwerks ausgefallen", sagte ein BSI-Sprecher. Außerdem haben den Angaben zufolge mehrere Gesellschaften ihre komplette IT-Struktur selbst abgeschaltet. "Da kam es zu Produktionsausfällen", so das Bundesamt. Die Krauss-Maffei-Gruppe mit weltweit mehr als 5.000 Mitarbeitern wurde im Jahr 2016 vom chinesischen Chemiekonzern China National Chemical Corporation (ChemChina) übernommen. Die chinesische Börsenaufsicht hat unlängst die Genehmigung zu einem beabsichtigten Börsengang erteilt.
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