Technik
Hackerangriff: Zeuge schon länger im Visier der Sicherheitsbehörden
GDN -
Der 19-jährige Heilbronner, dessen Wohnung am Sonntag im Zuge des Datenraub-Skandals durchsucht wurde, ist offenbar seit mindestens vier Wochen im Visier der deutschen Sicherheitsbehörden. Das berichtet die "Heilbronner Stimme".
Auf seinem Twitter-Konto am Montagmorgen hieß es demnach in einem Tweet, der weniger später gelöscht wurde: "Ich werde höchstwahrscheinlich bereits seit Wochen von der Polizei beobachtet, hatte seit ca. 4 Wochen keine Hardware mehr, gestern erneute Beschlagnahme von allen neuen und übrig gebliebenen Geräten, wie kann man da eigentlich nur ansatzweise dran denken dass ich 0rbit sei?" Das wirft die Frage auf, wann die Behörden von der Dimension des Datenskandals eine Ahnung haben mussten. Das BKA wollte dazu auf Nachfrage keine Stellung nehmen, bestätigte aber: "Zeugenschaftliche Vernehmungen - unter anderem in Heilbronn - wurden durchgeführt. Die Ermittlungen dauern an, weshalb zum jetzigen Zeitpunkt keine weiteren Auskünfte erteilt werden können. Zugleich wurde damit begonnen, die von der Veröffentlichung der Daten betroffenen Personen in Abstimmung mit den zuständigen Behörden in Bund und Ländern zu informieren." In einem anderen Tweet auf dem Konto des Heilbronners, der als Zeuge gilt, heißt es: "Für welchen Kriminellen halten mich die Behörden als nächstes? Wann verstehen die ganzen Leute mal, nur weil man mit jemandem Kontakt hat oder für jemanden eine Domain registriert, dass man nicht gleich auch diese Person ist." Ein weiterer Tweet lautet: "Da es überall im Fernsehen & den Medien zu sehen ist, ja dass BKA hat gestern in einer mehrstündigen Razzia meine Wohnräume durchsucht. Ich möchte ganz klar darauf hinweisen, dass ich ausschließlich als Zeuge geführt werde. Das BKA bat um öffentliche Zurückhaltung." Eine Sprecherin des BKA teilte der "Heilbronner Stimme" mit, dass man gemeinsam mit dem BSI Einzelsachverhalte prüfe, "die sich bereits in der polizeilichen Bearbeitung befinden". Analysen des BSI und des BKA wiesen darauf hin, dass sich mehrere Anzeigen aus dem Jahr 2018, die vereinzelt bei der Polizei wegen Datenmissbrauch eingegangen waren, auch den seit der vergangenen Woche vorliegenden Listen zuordnen ließen. "Die Auswertungen dazu dauern an. Das BKA und das BSI werden über die Ergebnisse informieren, sobald diese vorliegen."
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