Politik
Aigner ruft Euro-Kritiker in der CSU zur Ordnung
GDN -
Bundesagrarministerin Ilse Aigner (CSU) hat die Euro-Kritiker in ihrer Partei zur Mäßigung aufgerufen. "Ich stehe für eine offene, europafreundliche CSU. Wir dürfen nicht vergessen, wem Europa in erster Linie nutzt, Deutschland in der Mitte Europas und Bayern als Exportland", sagte Aigner dem Nachrichten-Magazin "Der Spiegel".
"Dieser Aspekt kommt mir bei vielen Debatten über den Euro zu kurz." Die Kritik von CSU-Generalsekretär Alexander Dobrindt am Euro-Rettungskurs der Bundesregierung und die Bezeichnung des Präsidenten der Europäischen Zentralbank Mario Draghi als Falschmünzer monierte Aigner. "Ich hätte andere Worte gewählt, und ich glaube, auch Alexander Dobrindt würde das heute vielleicht anders ausdrücken. Er weiß zu schätzen, was die Kanzlerin in Europa erreicht hat. Es gibt keinen Automatismus bei den Hilfen, sondern das Prinzip: Solidarität nur gegen Gegenleistung", so die CSU-Bezirksvorsitzende von Oberbayern vor dem CSU-Parteitag, der am Freitag beginnt. Aigner betonte zudem, dass es für ihre Partei "eine schwierige Gratwanderung" sei, den richtigen Weg in der Euro-Krise zu finden. "Franz Josef Strauß hat einmal gesagt, rechts von der CSU dürfe es keine demokratisch legitimierte Partei geben. Durch die Euro-Krise ist diese Gefahr so groß wie nie zuvor", so Aigner. "Die Freien Wähler fahren einen populistischen Anti-Euro-Kurs und versuchen, berechtigte Ängste der Menschen auszunutzen." Aigner kandidiert im nächsten Jahr nicht mehr für den Bundestag, sondern für den bayerischen Landtag. Für den Fall, dass es für die CSU nicht zur absoluten Mehrheit reicht, will sie die Koalition mit der FDP in Bayern fortsetzen. "Ich spekuliere nicht über Zahlen. Aber wir wollen besser abschneiden als beim letzten Mal, deutlich besser. Wenn der Wähler will, werden wir auch die Koalition mit den Liberalen fortsetzen. Die funktioniert nach einigen Anfangsschwierigkeiten recht gut."
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