Sport
Schweizer Bundesanwaltschaft ermittelt in DFB-Affäre
GDN -
Nach Informationen der "Süddeutschen Zeitung" ermittelt die Schweizer Bundesanwaltschaft in der Affäre um die Vergabe der WM 2006. Ein Sprecher der Behörde kommentierte das auf Anfrage nicht. Bereits im Mai hatte die Behörde ein Strafverfahren eröffnet, um Unregelmäßigkeiten rund um die Weltmeisterschaften 2018 und 2022 zu untersuchen.
Später leitete sich aus diesen Ermittlungen ein Verfahren ab, in dem Sepp Blatter als Beschuldigter und Michel Platini als sogenannte Auskunftsperson geführt sind. Die beiden Topfunktionäre wurden inzwischen von ihren Ämtern suspendiert. Die Bundesanwaltschaft beschlagnahmte beim Weltverband bei einer Durchsuchung elf Terabytes an Daten, inzwischen hat sie sich offenkundig auch einen Überblick verschaffen und weitere Recherchen anstellen können. Dabei soll sie nach SZ-Informationen vor allem um diese ominösen zehn Millionen Schweizer Franken (beziehungsweise 6,7 Millionen Euro) interessieren, die in der WM-Affäre von Anfang an eine zentrale Rolle spielen. Im Jahr 2002 sollen Mitglieder Fifa-Finanzkommission vom deutschen Organisationskomitee (OK) diese Summe als eine Art Sicherheit verlangt haben, um ihrerseits einen Organisationszuschuss von 250 Millionen Franken auszuzahlen. Drei Jahre später zahlte das WM-OK dieses Geld dann wieder zurück - allerdings auf einem unüblichen Weg. Es deklarierte die Rückzahlung des Darlehens als angeblichen Beitrag für eine damals noch geplante, später abgesagte Gala vor der WM-Eröffnung. Jetzt soll dieser Kontenkomplex im Rahmen der Schweizer Ermittlungen ein Thema sein. Die Bankkonten, die in der WM-Affäre eine Rolle spielen, scheinen der Bundesanwaltschaft bekannt zu sein. Auch das Ticketing ist ein Thema im Kontext der Ermittlungen zu den zehn Millionen Franken, die im Jahr 2002 in den Zugriffsbereich von Mitgliedern zu Fifa-Finanzkommission geflossen sind.
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